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November, Monat zwischen den Jahreszeiten...dunkel, neblig und der Sonne entrückt nimmst du den ungeliebten Platz zwischen einem goldenen Herbst und der heimeligen Vorweihnachtszeit ein...deine Magie ist die der Krähenrufe, des Sturmes, der über das Land fegt und der dunklen Wälder, die nackt, ohne das leuchtende Grün ihrer Blätter, wie dürre Wanderer zwischen den Welten im Regen stehen...deine Geschenke versteckst du vor den meisten Menschen, die ihren hastigen Alltag zu meistern versuchen...


November, du zeigst dich und deine Möglichkeiten denen, die im Augenblick verharren, die fähig sind zu lauschen und deren Herz weit offen ist für die feinen Zwischentöne der Dimensionen...die Tore zu anderen Welten stehen offen, die Portale wollen überschritten werden und rufen den Wanderer, der bereit ist, das Abenteuer zu wagen...in die Tiefe zu gehen, im Augenblick zu sein und anzukommen bei sich selbst, das sind die Geschenke, die du denen gibst, die Ohren haben zu hören...


Magie liegt in der Luft, dunkle Wolken jagen am Himmel...es ist, als wolle dich dieser Monat prüfen, wieviel du schon gelernt hast und ob du noch weißt, wie man Blei zu Gold verwandelt...Es ist die Zeit, in der der Boden friert, in der der Samen allen Lebens warm versteckt unter dunkler Erde rastet...eine Zeit, die auf das Wesentliche reduziert und den Nährboden bereitet für all das, was noch kommen darf...wenn sich der feuchte Nebel auf deine Haut legt, der Rabe ruft und die Luft nach Schnee duftet ist der Zeitpunkt gekommen, dich ganz den Impulsen dieses Monats zu öffnen und anzunehmen was ist...


Text aus meinem Buch "Lass die Seele baumeln"


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Da steht er, einsam und verlassen, der kleine, gelbe Löwenzahn.

Rund um ihn herum nichts als Grün. Dabei war er doch eigentlich ein geselliges Kerlchen, das sich gerne unter seinesgleichen aufhielt, gerne tratschte und lachte und mit seiner sonnigen Farbe den übrigen Pflanzen Freude bereitete.


Doch anscheinend hatte Gevatter Wind mit dem Löwenzahnsamen etwa anderes vorgehabt und sein kleines, luftiges Schirmchen mitten hinein in dieses unendliche Grün geblasen.

Der kleine, gelbe Löwenzahn fühlt sich wie ein Fremder. Viel zu gelb, viel zu zart, viel zu klein. Mit seiner duftenden Blüte und seinem langen Stiel hebt er sich schon sehr deutlich von dem zerzausten, üppigen Gesellen ab, der ihn umgibt.


Er hat keine Aussicht auf den restlichen Garten, keine Möglichkeit, über die grüne Barriere seines Nachbars zu schauen. Einzig der Blick in den blauen Himmel über ihm ist noch frei und gibt ihm Hoffnung. Wenn der Löwenzahn also sein leuchtendes Köpfchen in den Himmel hebt, dann ist die Welt in Ordnung, dann ist er glücklich. Doch schließlich kann er das ja nicht den ganzen langen Tag tun. Nur in den Himmel schauen, das wird sogar einem Löwenzahn irgendwann zu langweilig.

So beschließt er, das üppige Grün doch mal anzusprechen. Vorsichtig, mit dünner Stimme fragt er dieses seltsame, riesige Wesen: „Wer bist du? Ich wollte mich nur mal kurz vorstellen, da wir schon auf so engem Raum miteinander auskommen müssen. Hallo, ich bin hier unten! Hörst du mich?"„Natürlich höre ich dich“, brummt der Farn und wendet seine gerippten Blätter dem Löwenzahn zu. „Du machst ja Radau wie ein ganzes Beet. Wie schön, dass du dich endlich getraut hast, ein Schwätzchen mit mir zu halten. Rund um mich sind sonst nur meine Geschwister, genauso grün und genauso groß und genauso brummig wie ich. Das ist recht eintönig mit der Zeit.“ Der Löwenzahn macht große Augen und kann es gar nicht glauben. Dieses Grün ist ja gar nicht so abweisend und seltsam, wie er immer dachte. Ganz im Gegenteil, es scheint sogar froh über die Abwechslung zu sein!


Der kleine Löwenzahn besinnt sich also auf sein sonniges Naturell und schwatzt munter drauf los. Bald sind die beiden so unterschiedlichen Pflanzen in regem Austausch und tratschen und lachen, was das Zeug hält.

„Wie schön groß und grün du doch bist, lieber Farn“, meint der Löwenzahn.

„Wie schön klein und sonnengelb du doch bist, lieber Löwenzahn“, meint der Farn.

Und beide sind sich einig: Gegensätze ziehen sich an und machen die Welt größer, schöner und bunter.


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Da sitze ich nun wieder zuhause und darf das Erlebte ein wenig Revue passieren lassen. So viel ist in den letzten Tagen geschehen, so viele neue Eindrücke dürfen verinnerlicht und so viel Lernstoff verarbeitet werden.


Die letzten Wochenenden hat es mich ins Waldviertel verschlagen.

Dort, wo die Natur wirklich noch Natur ist. Dort, wo sich die Dörfer zwischen grünen Wiesen, dunklen Fichten, kleinen Bächen und wundersamen Kraftplätzen verstecken und immer ein kühler Wind weht. Man hat den Eindruck, als küssten die Wolken die Erde hier intensiver, als zeigten sich die Elemente hier wahrhaftiger, klarer und kraftvoller. Diese Gegend ist nichts für Weichspüler oder Möchtegern-Baumkuschler.


Obwohl mir das bewusst war, war ich von den tiefen Temperaturen, dem Regen, Wind und den fordernden Inhalten meiner Weiterbildung doch ein wenig überrascht. Kurzfristig lag die wärmeverwöhnte, sofaverliebte, gemütliche Susanne mit der Seelenbaumlerin, die Herausforderungen liebt und sich gerne auf das Wesentliche reduziert, im Kampf. Nach ein wenig weinerlichem Mimimi siegte mein Entdeckergeist und ich zog mir einfach eine weitere Kleidungsschicht über. Letztendlich war ich kaum mehr zu erkennen zwischen Kappe, Maske, Schal, Regenmantel, Schirm und Stiefel. Dick geschützt gegen die archaischen Kräfte der Elemente durfte ich nun tagelang in die Magie der natur- und tiergestützten Inhalte eintauchen. Inhalte wie Outdoorküche, Feuermachen, Hundetraining, Fährtensuchen, Pflanzen- und Waldkunde und vieles mehr ließen mich jeden Abend einfach nur todmüde und glücklich ins Bett fallen.

Wie unglaublich vielfältig doch die Möglichkeiten sind, den Zauber des Waldes mit sinnvoller, leistungsfreier, beglückender Aktivität zu verbinden. Ich kann es kaum erwarten, dieses Wissen mit euch zu teilen und euch in diese magische, urtümliche und erdende Welt der Wiesen, Wälder und Elemente zu entführen!


Vorerst gab es für mich allerdings noch einige weitere persönliche Lerneffekte. Da ist zum Beispiel die völlige Selbstverständlichkeit und Abhängigkeit vom Internet und seinen digitalen Vorzügen. Diese Symbiose wurde mir erst so wirklich bewusst, als ich in meinem Quartier keinen Internetzugang vorfand. Ja, nicht einmal telefonieren war möglich. Was hatte ich für die langen Abende, an denen ich vor Motivation sprühte, nicht alles geplant. Ich wollte mein Buch weiterschreiben, online lernen, auf Social Media aktiv sein etc etc. Und nun? Nun ging gar nix mehr. Ein echtes Buch hatte ich in Erwartung meiner Arbeitswut natürlich nicht eingepackt und wollte ich mit meinem Mann telefonieren, musste ich tatsächlich mit dem Auto drei Ortschaften weiter fahren, um mich in ein funktionierendes Netz einzuwählen. Ihr glaubt gar nicht, wie groß mein Unmut anfangs war und wie hilfreich die Erkenntnis, sich gegen solch „höhere Gewalt“ nicht wehren zu können, sondern anzunehmen, was halt nicht zu ändern ist. Wie gedankenlos wir uns von der Technik abhängig machen, zeigte sich mir am nicht funktionierenden Navi (Gott sei Dank hatte ich die gute, alte Strassenkarte dabei:-), am nicht online durchzuführenden Coronatest und an nicht funktionierenden Suchmaschinen. Dass in näherer Umgebung ab 18 Uhr nichts Essbares mehr aufzutreiben war, war dann auch nicht weiter verwunderlich. Wie gut, dass ich einen Notfallmüsliriegel und etwas Knäckebrot dabei hatte.


Doch genau deshalb liebe ich es auch, mich aus der Komfortzone zu begeben. Die in Coachingkreisen gern erwähnte Resilienz wird gestärkt, das Improvisationstalent herausgefordert und der innere Schweinehund auf seinen Platz verwiesen. Wieder einmal wurde mir bewusst, was ich alles nicht brauche und was alles möglich ist, wenn man vor Herausforderungen gestellt wird.

So darf ich also, wieder zuhause, umgeben von vielerlei digitalen Möglichkeiten, das Erfahrene Revue passieren lassen und freue mich schon auf die kommenden Wochenenden, in denen ich wieder ganz in den herben Charme des Waldviertels und seinen urtümlichen Gegebenheiten eintauchen kann.


Ich freue mich, wenn ich dich weiterhin auf meine Streifzüge durch Wald und Flur mitnehmen darf!

Bis dann, deine Seelenbaumlerin


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